Das Haus in Montevideo

Eine moralische Komödie von und nach Curt Goetz

Mundartfassung und Regie: Hans Peter Widmer

Der sittenstrenge Mittelschulprofessor Dr. Traugott Hermann Nägler erfährt eines Tages, dass seine wegen eines Fehltritts verstossenen Schwester, seiner Tochter Atlanta in Südamerika ein reiches Erbe hinterlassen hat. Mit dem Dorfpfarrer Riesling fährt er nach Montevideo, um das Erbe anzutreten. Das Haus ist voll mit jungen leichtgeschürzten Mädchen. Doch zum Glück stellt sich heraus, dass seine Schwester etliche solche Häuser als Heim für alleinstehende Mädchen gegründet hat, um ihnen ihr eigenes Jugendschicksal zu ersparen. Atlanta könnte in den Besitz eines beträchtlichen Barvermögens gelangen, wenn sich in der Familie binnen Jahresfrist ein vergleichbarer Fehltritt ereignen würde. Soll der Vater die Tugend seiner Tochter opfern, oder besser auf das Geld verzichten? Das Stück vom deutsch-schweizerischen Schriftsteller Curt Goetz, (1888-1960), ist eine Komödie mit viel Humor und feinem Wortwitz.
Curt Goetz zählt zu den wichtigsten Vertretern der gehobenen deutschen Boulevardkomödie und des brillant geschriebenen Konversationsstücks. Bei der pointierten Ausarbeitung der Dialoge dürften dem Autor seine Erfahrungen als Schauspieler sicherlich ebenso geholfen haben wie bei der Dramaturgie seiner well-made-plays.

Standen am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere Einakter im Mittelpunkt, etablierte er sich ab 1921 auch als Autor abendfüllender Stücke, wobei er sich viele Hauptrollen quasi «auf den Leib» schrieb z. B. Hokuspokus (1927) oder Dr. Med. Hiob Praetorius (1932).

In den 30er Jahren schrieb er vermehrt Drehbücher und produzierte Filme. 1939 emigrierte er gemeinsam mit seiner Frau Valerie von Martens in die Vereinigten Staaten. Ab 1945 lebte er in der Schweiz, wo er am 12. September 1960 verstarb. Seine ersten Engagements bestanden aus einer Sommerspielzeit im alten Tivoli Theatre in New Brighton.
Theater Adligenswil